Montag, 26. April 2010

Sehnsucht

Nervös trommeln die Finger auf dem kalten Holz des Schreibtisches herum. Gedanken rasen immer noch im Schädel und wollen ihren Weg nach draußen. Beschäftigen sich mit einem Thema: Liebe. Liebe oder viel mehr der Sehnsucht nach Liebe. Natürlich erfährt man Liebe von Familie, Freunden und anderem, doch man sehnt sich nach der Liebe zwischen zwei Personen die ein Band der Freundschaft verbindet, das intensiver ist als alles andere. Man stellt sich diese Frage. Gibt es eine Person, die mich ergänzt? Die, die scheinbar fehlenden Teile in einem ersetzt? Und dann packt sie mich wieder...Sehnsucht...Sehnsucht nach dem ruhigen Atmen des Partners neben einem, die Sehnsucht nach dem warmen Körper des Partners, aber auch Sehnsucht nach Sachen, die nicht so offensichtlich sind. Gefühle...

Ein Band von Gefühlen, das einen scheinbar mit dem Geist des Anderen verbindet. Eine Verbindung, die ein kurzes Leben oder einen kurzen Augenblick scheinbar so ewig erscheinen lässt. Der Blick in die glänzenden Augen des Partners. Der gefühlte Funke der überspringt..
Und dann? Dann holt mich die Realität mit der Wucht eines 40Tonners und der Geschwindigkeit eines ICEs wieder ein. Willkommen in der Realität. Du hast das alles nicht..
Die Finger trommeln weiter auf dem Schreibtisch, Gedankengänge werde ohne großes überlegen niedergeschrieben. Setzen den Gedankenabriss von eben fort, doch im Hinterkopf bleibt immer die Sehnsucht...Die unbefriedigte Sehnsucht..Die brennende Sehnsucht, die plötzlich alles überlagert, wie ätzender Rauch überdeckt sie alle anderen Gefühle, treibt mir die Tränen in die Augen und lässt mich an diesem Leben zweifeln. Lässt mich daran zweifeln, ob der Weg den ich wählte der richtige ist. Sollte ich vielleicht öfter mal sein? Meine Gefühle, meine Gedanken, mein Temperament zügeln? Auf meine Impulse hören, ihnen aber nicht dauernd nachgeben? So sein, wie ich in meinen Texten bin? Die mühsam erarbeitete Fassade aufgeben? Der Weg den ich hinter mir habe, ist gepflastert mit Scherben. Scherben von Gefühlen, die ich zerstört, die ich missachtet habe. Gefühle, die für mich wie Krankheiten, waren die ich nicht haben wollte.
Die meisten würden diese Texte nicht verstehen, weil sie zeigen, dass ich ein Herz habe. Ein Herz voller Sehnsucht, aber auch voller Schmerz. Ich bin einer Gesellschaft aufgewachsen in der Gefühle schwäche waren. Zeigtest du Schwäche oder Güte, warst du der nächste den sie fertig machen, also bemühtest du dich härter zu sein, als du wirklicher warst. Doch irgendeiner war immer härter, also warst du wieder am Anfang des Teufelskreis.
Das einzig beständige in diesem Spiel war die Sehnsucht, aber gestillt wurde sie nie. Jedenfalls nicht bist heute. Vielleicht kommt noch was? Wer weiß. Ich kann über vergangenes, momentanes, aber nicht zukünftiges schreiben. So ist das Leben und die Götter kotzen immer noch.

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