Donnerstag, 30. September 2010

Musik: Vega - Die Wahrheit ist hässlich

Nach den Herren Hammer und Zirkel widme ich heute ausnahmsweise mal wieder Musik. "Die Wahrheit ist hässlich" unter diesem Namen bringt der Frankfurter Vega nach seinem Album eine kostenlose, 5 Track starke Free-EP.

"Und das erste worauf ich scheiße ist das Game. Denn schlimmer als Blind zu sein, ist als einziger zu sehen." - Intro

"Ein paar der Idioten byten uns. Sagen uns nach: Es wäre Standard was wir machen" - Intro


Ich würde Vega durchaus nicht als Standard bezeichnen, denn so wie bereits "Winter" von "Lieber bleib ich broke" Gänsehaut bei mir erzeugte, weckt auch das Intro von "die Wahrheit ist hässlich" Bilder in mir. Lässt mich reflektieren, nachdenken und bestärkt mich in der Sache die EP nochmal komplett durch zuhören, obwohl ich um 5Uhr bereits wieder aufstehen muss um zu arbeiten. Nach dem Intro folgt der Titeltrack "Die Wahrheit ist hässlich."

"Schöne Worte sind nicht wahr. Wahre Worte sind nicht schön."

Der Titeltrack ist meiner Ansicht nach ein düsterer Representer dem es trotzdem nicht an Inhalt mangelt, also kein sinnloses Phrasen gedresche. Zu Vegas Technik oder Flow muss man denke ich nicht viel sagen. Grundsolide wie immer. Keine verspielten Doubletime Passagen oder ähnliches, sondern einfach klar und gradlinig wie ein Pfeil der direkt ins Herz trifft. Rap vermischt mit Zeilen, die sich einzeln betrachtet und in Latein übersetzt mit Sicherheit auch mit Thesen bzw. Erkenntnissen von antiken Philosophen messen könnten.

Track 3 featured einen meiner persönlichen Favoriten. Den jungen Herrn Rough, der seinen Part hier wie gewohnt mit "Und" beginnt.

"Doch ich hab es so satt durch die grauen Blocks dieser Stadt zufahren. Richtung Maloche. Ich tausche Woche für Woche jeden Morgen meinen Traum gegen Aushilfsjobs in 'ner Cafebar." - Olson Rough - Schwere Zeit

Verstecken muss sich Olson Rough sicherlich nicht hinter seinem Labelchef, aber verstecken muss sich auch nicht der von Crystal produzierte Beat. Weitere Teile der EP stammen im übrigen aus der Produktion von Johnny Pepp, Brisk Fingaz und Sinch & Ken Kenay.

Das zweite Feature dieser EP folgt danach mit Marc Reis, früher Sprachtot, der mit Vega zusammen die Zeit zurück schreibt und dort ebenfalls Bilder erzeugt, wie nur wenige Künstler.

Den Abschluss der EP bildet das Stück "Die Frau, die die Sterne macht". Ich möchte zu dem Track eigentlich nicht viel schreiben, sondern einfach jedem raten sich diesen anzuhören. Die Gänsehaut auf meinen Armen beschreibt den Track besser, als jeder Satz, den ich schreiben könnte.

Sicherlich ist meine Review sehr einseitig, da ich ein Fan von allen Beteiligten bin, aber wirkliche Kritikpunkte konnte ich auch bei objektiven Hören nicht finden. Maximal die Kürze der EP könnte ich möglicherweise bemängeln, aber das nächste Album kommt bestimmt.

"Und der letzte Satz den du von mir hörst ist: Die Wahrheit ist hässlich"

P.S Laden lässt sich das gute Stück im übrigen unter www.merchstore.net. Ein passendes T-Shirt kann man sich ja dann auch direkt bestellen.

Donnerstag, 16. September 2010

Leben ist kein "Ghettofilm"

Ich höre Musik und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die seit langem anhaltende Schreibblockade heute durchbrochen kriege, aber worüber kann man schreiben? Ich reflektiere die letzten Wochen und denke, dass ich einige falsche Entscheidungen getroffen habe. Mich auf die falschen Leute fokussiert, den falschen Film gelebt und meinem Körper die falschen Sachen zugeführt habe.