Vom Erwachsen werden...

Ich hab eine Zeit nicht mehr geschrieben, aber angeregt durch einen Song, den ich heute auf YouTube hörte musste ich mich als Utopist mal wieder in meine Gedankenwelt begeben und probieren, dass dort entstandene Chaos zu ordnen.

"Auch das hab ich durch gemacht, das gehört zu mir. Das würde alles nochmal genau so passieren." - Silla - Genau so



Ich sprach in einem vorangegangenen Beitrag oft von Determinismus bzw. der Vorbestimmung des Menschen durch gewisse Faktoren und das dies manchmal auch negativ sein kann, doch aber ich glaube es gibt Momente im Leben eines Menschen, die er genau so erleben muss, auch wenn sie ihm wahnsinnige seelische Schmerzen zufügen, um dann der gefestigte Mensch zu werden, der er sein soll.
Blicke ich zurück auf die Jahre, die ich bereits auf dieser Welt verbracht habe, gibt es unzählige Weggabelungen, wo ich scheinbar den falschen Weg genommen habe, aber dadurch später immer eine Stück gereift bin.
Ich wage beinah die These aufzustellen, dass ein Mensch der von vorne rein an der Hand durch das gesamte Leben geführt wird, nie eine gefestigte und erwachsene Person werden kann. Ich glaube, dass das Gefühl des "auf die Schnauze fallen" bzw. die Erfahrung des Verlieren einen Menschen erst erwachsen werden lässt.
Ich rede dabei nicht vom erwachsen werden im Sinne von eingliedern und totalem Einpassen in das bestehende System, sondern dem entwickeln einer geistigen Reife und Ruhe, die einem später als innerer Ruhepol dient und hilft durch das Leben zu kommen.
In meinem Inneren werde ich immer in "Nimmerland" leben und mir einen gewissen Grad meiner kindlichen Fantasie und Weltansicht erhalten, denn sonst wäre es für mich gar nicht möglich überzeichnete Utopien zu erstellen, aber durch gewisse Ereignisse kann ich sagen, dass ich heute als Mann da stehe, wo ich vor wenigen Monaten als Junge angefangen habe.
Ich habe mir Meinungen über Themen, wie Freundschaft, Liebe oder Hilfe gebildet, die mir einfach helfen erwachsen zu werden, auch wenn ich dafür sicher länger brauche als manch anderer, aber dann wenn ich irgendwann von mir selbst sage, dass ich erwachsen bin (wahrscheinlich erst mit 80Jahren) habe ich mehr gesehen als andere, die von sich schon mit 16 behaupteten sie seien erwachsen.