Montag, 26. April 2010

Anerzogene Reflexe

Ich suchte nach dem Glück, doch was ich bekam war ein Glückskeks und ein Ticket nach Chinatown. Glück ist eine komischer Sache, es gibt viele Momente in denen man glücklich ist, doch lang anhaltend sind die wenigsten. Die Lieblingsmannschaft erzielt ein Tor, die erste Wirkung von Alkohol, der erste Kuss einer scheinbar „endlosen“ Liebe.
Alles Momente in denen man glücklich ist, doch keiner davon ist wirklich lang anhaltend. In einer kurzlebigen Gesellschaft wie unserer, die geprägt ist von Unterhaltung und der Angst vor Langeweile ist Glück eine große Variable ohne Definitionsmenge. Sie können raus gehen und eine beliebige Person fragen und die wenigsten werden sagen, dass sie wirklich glücklich sind bzw. sie behaupten sie seien es, auch wenn wie ganz genau wissen, dass sie es nicht sind.


Dieses Phänomen ist genau so paradox, wie die automatisch gestellte Frage nach dem Befinden des Gegenüber auch wenn dieses einen nicht interessiert.
Automatische Fragen, automatische Antworten, über Jahre lang anerzogene soziale Reflexe. Testen Sie es doch einfach. Lächeln Sie einen Bekannten an und sagen im vorbei gehen eine Beleidigung anstatt einer Begrüßung, die meisten Menschen werden sie lächelnd zurück grüßen. Einfach weil Menschen nicht zuhören, aber auch hierbei handelt es sich wieder um anerzogene Reflexe. Ich weiß, dass viele diese anerzogenen Reflexe mit Höflichkeit gleichsetzen, doch wer entscheidet was höflich ist? Ist es nicht eigentlich unhöflicher, als nichts zu sagen, wenn man nicht meint was man sagt? Anerzogene Reflexe und Verhaltensmuster, die ich selber ausübe, aber trotzdem nicht verstehe.

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